Wie Sie unter "Impulse" gesehen haben, ist das Thema Nachhaltigkeit und insbesondere der Schutz unserer Lebensgrundlagen ein persönliches Anliegen, das ich im beruflichen Bereich, der
Forstwirtschaft, schon lange zu ergründen und auch umzusetzen versuche.
Davon, wie "Nachhaltigkeit" auch im eigenen Garten funktionieren kann, hatte ich bislang nur rudimentäre Vorstellungen (Pflanzung einheimischer Bäume, Sträucher, Blühpflanzen für Bienen &
Co. , etc.)
Das Youtube-Video "Back to Eden" (engl.) hat mir die Augen geöffnet, wie ich Bodenschutz in meinem eignen Bereich wirkungsvoll umsetzen kann, nämlich durch
Permakultur.
Hier in groben Zügen die hauptsächlichen Merkmale:
Bodenbearbeitung Der Boden wird nicht mehr umgegraben; damit wird die durch natürliche bodenbildende Prozesse "gewachsene" Struktur erhalten und das Edaphon
(Bodenlebewelt) geschont.
Mulch Der Boden wird durch Aufbringen einer Mulchschicht und darüber einer Schutzschicht aus Hackschnitzeln
durch mehrjährige Verrottungsprozesse ernährt und
mechanisch gegen Austrocknung geschützt (feuchteres Mikroklima unter der Hackschnitzel-Mulch-Schicht im Vergleich zum offen der Sonne und starker Verdunstung ausgesetzen
Mineralboden).
Mit diesem Verfahren der Aufbringung von organischem Material von unterschiedlicher Zersetzungsgeschwindigkeit wird mittelfristig der Humusgehalt gesteigert (CO2-Senke) und das
Bodenleben (Abbauprozesse) gefördert.
Bewässerung Gemäß den in "Back to Eden" geschilderten Erfahrungen beschränkt sich eine Bewässerung auf die Zeit, bis die Pflanzen gekeimt sind. Danach soll eine
Bewässerung auch in Trockenzeiten nicht mehr erforderlich sein.
Düngung
Eine Düngung erfolgt nicht durch Kunstdünger, sondern ausschließlich durch das Aufbringen von
Hackschnitzeln (Bodenschutz und langfristige Düngung, Wiederholung etwa alle 5 Jahre; verrottende Hackschnitzel haben zudem eine hohe Wasserspeicherfähigkeit),
Mulch (Schutz, Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit und mittelfristige Düngung),
Kompost und
Dung (kurzfristige Nährstoffanreicherung), etwa Hühner- oder Pferdemist, sowie
Gründüngung (z.B. Leguminosen), aber auch Grünmulch mit Ernte"abfällen".
"Unkraut- und Schädlings"bekämpfung
Jeglicher Einsatz von Pestiziden ist tabu!
Die "Bekämpfung" von Konkurrenzflora wird durch Auszupfen bewerkstelligt. Dieses ist in der Mulchschicht relativ einfach.
Eine übernatürliche "Schädling"svermehrung wird durch Mischkulturen von Gemüsen und Kräutern, die sich gegenseitig fördern, gehemmt. Diese Hemmung wird durch die Förderung von
nützlichen Tieren und Pflanzen unterstützt.
Nachbarvegetation
In den Gartenbereich einwachsende Wurzeln, etwa von Bäumen, werden nicht, wie beim regelmäßigen Umgraben, geschädigt. Garten und Obstbäume können so "nebeneinander" existieren.
Beispielhafte Erstanlage eines Permakultur-Gartens
Sie wird im Video an einigen Beispielen und folgenden Abläufen geschildert:
Entfernen der stärksten Konkurrenzkräutern
Abdecken der künftigen Gartenfläche mit einigen Lagen Zeitungspapier (um die Konkurrenzflora in der Startphase zurückzuhalten.)
Bedecken der künftigen Gartenfläche mit einer Mulchschicht, auf die obenauf eine Schicht von Hackschnitzeln, ggf. darauf eine Dung-Schicht, erfolgt.
Die Erstbepflanzung kann sofort in die Mulchschicht erfolgen. (Langfristig erfolgreicher ist aber eine Pflanzung in den Mineralboden und eine Wiederabdeckung mit Mulch und
Hackschnitzeln.)
Vorteile der Permakultur
bei Bewässerung, Düngung, Unkraut- und Schädlingsvermeidung und Fruchtfolge
Als Ideal schwebt mir ein Garten auf der Grundlage der Permakultur vor, ergänzt durch intensive horizontale wie vertikale Mischung sich positiv beeinflussender Gemüse- und
Kräuterarten, um so auf gesunde Art die Vielfalt und den Ertrag zu steigern, ohne den Boden auszulaugen. Im Gegenteil soll der Boden mit der Zeit immer fruchtbarer und ökologisch /
ökonomisch "wertvoller" werden.